Hallo,
natürlich sind Ergebnisse wichtig, sowohl für uns Trainer als auch für die Kinder.
Die Kinder haben das aber nach einer halben Stunde vergessen. Die leben für den Moment, Tabellen besitzen noch keine Relevanz.
Kinder sollen und dürfen ruhig gewinnen wollen und ehrgeizig sein. Das gehört zum Sport dazu. Ich würde meinen Kindern nicht erzählen, dass das Ergebnis nicht wichtig ist. Sie sollen ruhig alles für den Erfolg tun und früh lernen sich anzustrengen. Ich finde das nicht verwerflich.
Kritisch wird es in dem Moment, wenn sich Erwachsene in deren Spielewelt einmischen. Und das passiert im Kinderfußball nur allzu oft. Kinder werden geopfert, um den Profilierungsdrang von Trainer und Eltern zu befriedigen. Kinder werden angeschrieen, Kinder werden auf Positionen gezwängt, schwächere Kinder werden zu Spielen nicht eingeladen oder ausgewechselt, Kinder werden Freiheit, Kreativität, Forschungsdrang und Spaß am Spiel geraubt, nur damit sich Erwachsene am Ende der Saison "Bambini-Meister" nennen können.
Der kurzfristige Erfolg steht über der Ausbildung und dem Entwicklungsgedanken. In zehn Jahren interessiert keine Sau mehr, wer Bambini-Meister 2011/12 war, aber das wieder ein Talent verschlissen wurde, den Spaß am Fußball verloren und aufgehört hat oder zum Positionsidioten ausgebildet wurde, wird man auch in zehn Jahren noch merken.
Gruß, Christoph